Zwischenbericht “Tennis for Future”

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Stand: 10.08.2022

1. Waldwildnis erhalten

Da sich die Anlage im Bereich ehemaliger Moorflächen befindet, bleiben bereits vorhandene naturnähere Elemente wie Birken- und Erlenwald erhalten. Hier wachsen Stieleiche, Schwarzerle, Moorbirke, Eberesche und Traubenkirschen. An einer Stelle am Waldrand sind sogar Preiselbeeren, typische Pflanzen eines Moorwaldes zu finden.

In diesem Bereich wurden lediglich Pflegemaßnahmen (Entfernung von Später Traubenkirsche) durchgeführt.

2. Moorwiese mit Torfmoosen

Eine kleinere vormals als Rasen genutzte feuchte und torfige Fläche, auf der bereits Torfmoose und Sumpfpflanzen wachsen, wird umbruchlos zu einer Moorwiese entwickelt. In diesem Bereich erfolgt eine extensive Mahd (2x jährlich). Einzelne Pflanzen wie Teufelsabbiss werden zusätzlich ausgesät.

Die bisherige Rasenfläche wurde in den trockeneren Bereichen Ende Juli zum ersten Mal gemäht. In dem besonders nassen Bereich mit Torfmoosen wurde Schmalblättriges Wollgras gepflanzt. Die Aussaat von Teufelsabbiss im Herbst 2021 verlief bislang leider erfolglos. Es wurden parallel aber Pflanzen in Töpfen angezogen, die ab September im Freiland ausgebracht werden sollen. Ein weiterer Ansaatversuch soll erfolgen.

3. Sträuchersaum für Insekten und Vögel

Heimische Sträucher wie Faulbaum, Eberesche, Salweide und Ohrweide punkten sowohl mit Blüten als auch mit Blättern und Beeren: Diese eher lichten Sträucher dienen Bienen und Tagfaltern als Nektar- und Pollenangebot bzw. sind Raupenfutterpflanzen für verschiedene Schmetterlingsarten. Die Früchte werden von Vögeln gern gefressen.

Die Sträucher wurden wie geplant im November 2021 gepflanzt. Faulbaum und Eberesche sind trotz der starken Trockenheit im Sommer 2022 bisher gut angekommen. Bei den Weiden war es etwas schwieriger, da wird es im Herbst 2022 noch einen zweiten Versuch geben müssen.

4. Blütenvielfalt für Insektenvielfalt

Zwischenbericht "Tennis for Future" 1

Beete und Betontröge werden mit heimischen Wildstauden sowie insektenfreundlichen Zierstauden versehen. Ergänzt werden diese Pflanzungen durch Ansaaten von heimischen Wildblumen. Speziell für Nachtfalter geeignete Nektarpflanzen fördern auch die Fledermäuse auf dem Gelände.

Die gestalterische Planung und Bepflanzung der vier Staudenbeete wurde durch die auf insektenfreundliche Gartengestaltung spezialisierte GaLaBau-Firma Stadt.Land.Grün (Brake/ Wardenburg) durchgeführt. Die Auswahl der Pflanzen geschah in enger Abstimmung mit der begleitenden Biologin. Heraus kam eine ansprechende Mischung aus Wildpflanzen und insektenfreundlichen Prachtstauden.

5. Geißblatt lockt Nachtfalter

Die Zäune um die Tennisplätze herum werden mit Jelängerjelieber (Wald-Geißblatt) als Nachtfalternahrung bepflanzt.

Diese Maßnahme wurde wie geplant umgesetzt. Insgesamt 20 Pflanzen Wald-Geißblatt wurden an 4 verschiedenen Stellen an die Zäune gesetzt.

Zwischenbericht "Tennis for Future" 2

6. Wildblumenwiese

Aus einer ehemaligen Rasenfläche wird eine Wildblumenwiese. Hier wurde regiozertifiziertes Saatgut verwendet und in Norddeutschland heimische Wildblumen und Gräser wie z.B. Margeriten, Rotklee, Hornklee, Schafgarbe, Kuckucks-Lichtnelken und Kammgras ausgesät. Die Wiese wird künftig zweimal jährlich gemäht.

Der Wiesenstreifen wurde wie geplant im September 2021 nach zweimaligem Fräsen und anschließendem Walzen eingesät. Im Juli 2022 waren neben verschiedenen Gräsern zunächst vor allem Hornklee und Kleine Brunelle sowie Lichtnelken erkennbar. Hier sollen sowohl Ende Juli als auch im September (jeweils nach der Mahd) noch Nachsaaten mit einer regionalen Wiesenmischung erfolgen.

7. Schmetterlings- und Wildbienensaum

Sowohl am Waldrand als auch am Parkplatz entsteht jeweils ein Saum aus höherwüchsigen heimischen Wildstauden wie z.B. Königskerzen, Malven und Rote Lichtnelke. Dieser Saum wird nur alle 1-2 Jahre im Frühjahr gemäht.

Die beiden Flächen wurden gefräst und eingesät. Geplant war, die Regiomischung „Schmetterlings- und Wildbienensaum“ von Rieger-Hofmann auszusäen. Leider war die Ansaat nicht erfolgreich. Ob es nun mit der starken Trockenheit in den Wochen nach der Ansaat zusammenhängt oder ob möglicherweise versehentlich die falsche Mischung ausgebracht wurde, ist noch nicht ganz klar. Hier muss eine Neuansaat mit der Regio-Mischung „Schmetterlings- und Wildbienensaum“ von Rieger-Hofmann im Herbst des Jahres oder Frühjahr 2023 erfolgen.

8. Nisthilfen für Vögel

Für Vögel wurden unterschiedliche Arten von Nistkästen aufgehängt, u.a. auch ein Kasten für den Gartenbaumläufer.

Der Gartenbaumläufer wurde bereits im Wald gesichtet. Die anderen Nistkästen wurden von Kohlmeisen und Blaumeisen genutzt.

9. Wochenstuben für Fledermäuse

Den Fledermäusen werden verschiedene Arten von Höhlen und Flachkästen als Wochenstuben- und Sommerquartiere angeboten.

Nach Rücksprache mit der Fledermaus-AG des NABU Oldenburger Land wurden 5 Fledermaushöhlen sowie 3 Spaltenkästen an geeigneten Bäumen aufgehängt. Eine Besiedlung der Kästen erfolgt oft erst nach einigen Jahren.

10. Nisthilfen für Wildbienen & Co.

Für Hautflügler werden vielfältige Arten von Nisthilfen erstellt, darunter Hartholzklötze mit größeren und sehr kleinen Bohrungen, hohle Stängel, Totholzstämme sowie Lehmwandelemente. Hier können dann z.B. einzeln lebende Wildbienen (Solitärbienen) oder Goldwespen beim Nestbau beobachtet werden.

Der geplante Bau einer größeren Insekten-Nistwand wurde zu Gunsten mehrerer kleiner Modelle, die über die ganze Tennisanlage verteilt stehen, verworfen. So ziehen kreativ gestaltete und lustige „Gesellen“ an verschiedenen Orten gleich mehrfach die Blicke auf sich. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Nesträuber und Parasiten ein nicht ganz so leichtes Spiel haben. Für den Bau der Insekten-Nisthilfen wurden sowohl selbst erstellte Elemente wie auch professionell hergestellte Elemente wie Hartholzklötze mit größeren und kleinen Bohrungen, Bambus- und Strohhalme sowie Lehmelemente und Totholz in die vorhandenen Fächer integriert.

11. Bodenbrütende Wildbienen und Grabwespen

 Wildbienen und Grabwespen, die im Boden nisten, werden durch Offenhalten des Bodens in bestimmten Bereichen sowie durch den Bau eines Sandariums gefördert.

Der Bau des Sandariums soll nach Beratung durch den Wildbienenspezialisten Rolf Witt zum Herbst hin erfolgen. Festgestellt wurden im Frühjahr und Sommer 2022 bereits an verschiedenen Stellen bodenbrütenden Hautflügler, u.a. im Pflasterbereich auf dem Pavillonhügel.

12. Lebendiges Totholz

An verschiedenen Stellen auf dem Vereinsgelände entstehen Totholz-Biotope. Je nach Standort (sonnig/schattig-feucht) und Struktur (dicke Stämme/ Zweighaufen) bietet Totholz vielfältige Lebensräume für Hautflügler, Käfer, Molche, Frösche, Vögel, Pilze u.v.m .

Einzelne Totholzelemente wurden in den – eher schattigen – Waldbereichen abgelegt. Am Waldrand wurde eine vier Meter lange Benjeshecke aufgeschichtet. Größere Totholzelemente aus den NABU-Apfelwiesen dienen in den besonnten Staudenbeeten als potenzielle Nistmöglichkeiten für Hautflügler u.a. Insekten.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Kalle Gerriets

    Toll! Was will man mehr? Alle konzipierten Elemente entwickeln sich prächtig (auch wenn noch nachgebessert wird).
    Ich finde, hier ist mal ein Lob für alle Beteiligten angebracht! Danke .. für Euer Engagement, Eure Arbeit ..

    Der “Leuchtturm” leuchtet (..andere Vereine sollten sich ein Beispiel nehmen!). Tennis_for_Future und Nachhaltigkeit

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